Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

* Telegram, Absender C.

Unsere Maßnahmen zeigen ihre Wirkung. Nach vielen Wochen der Erholung, Hundetraining, Geschäfte um Croydon sowie Therapie fühle ich mich ausgeruht wie eh & jeh. Zwischen Tamino & mir ist ein festes Band entstanden, wir sind ein gutes Team geworden.

Der Alltag läuft inzwischen reibungslos, auch die Jagd klappt hervoragend zur Freude meiner Freunde, die Küche von Highclere Castle ist gut gefüllt mit Wild.

Mycroft völlig überrascht vom leisen Butler James

Beim Breakfast bringt mir völlig überraschend der Butler ein Telegram. Mit Interesse öffne ich es

Portsmouth, Half Moon St. 5. Etwas klingelt in meinem Hinterkopf. Ich gehe zum Telefon & erfahre nach wenigen Anrufen, daß es sich um ein „gehobenes“ Bordell names „Lucky Touch“ handelt. Ich vermute weiter, daß hinter dem Kürzel C. sich meine ehemalige Braut Cassilda verbirgt, eine Dame der Gesellschaft von Vril.

Der Butler meldet einen Anruf für Lord, der interessiert diesen annimmt & läßt Carla & mich zuhören. Am anderen Ende schluchzt & jammert Mary-Ann, ihrem Cousin Ferdinand sei der Kopf angerissen worden. Bizarr! Wir empfehlen die Polizei zu benachrichtigen & nichts anzurühren. Wir sind auf dem Weg & treffen Sanjuro, der so ein „Gefühl“ hatte, uns mal wieder zu besuchen. Er willigt natürlich ein & begleitet uns zur schrägen Apothekerin.

Nach kurzer Fahrt betreten wir den Laden & finden eine völlig aufgelöste Mary-Ann vor. Ein Bobby will mir den Zutritt verwehren, doch beim Anblick meiner Marke vom Secret Service sowie dem Erscheinen von Lord Carnarvon verstummt der eifrige Streifenpolizist schnell & wir kümmern uns um Mary-Ann.

Danach betrachten wir die Leiche & der Anblick ist mehr als bizarr. Hier hat eine große Kraft gewirkt, Mary-Ann wäre dazu nicht in der Lage ( Randnotiz: Ausser mit der Wirkung einer ihrer Zauberpilze). Wir untersuchen den Tatort, doch auch mit Taminos Hilfe können wir keine weiteren Spuren finden. Die Blutspur hört mit im Raum auf. Der Probenkoffer wurde gewaltsam geöffnet & einige Proben entnommen. Wir spekulieren wild:

Byakhee – Hunde von Tindalos – Dunkles Junge – Migo – Fremde Zauber

– bis es Mary-Ann zuviel wird & sie zum stummen Mißfallen des Lord beschließt, auf Highclere Castle ein Zimmer für längere Zeit zu beziehen. Achselzuckend helfen wir ihr, die Sachen & ihren Probenkoffer in das Auto zu verstauen. Wir fahren ab, als die Leiche des unglückseligen Ferdinand abtransportiert wird. Auf der Rückfahrt sitzt Sanjuro & Mare neben mir & ich teile ihnen mit, was in dem Telegram steht. Zu meiner Überraschung wurde Mare auch ein Angebot unterbreitet. Sanjuro sichert mir zu, bei dem Treffen in Portsmouth beizustehen. Man weiß ja nie…

Nachdem Mary-Ann sicher angekommen ist, wird sie erneut nervös. Sie fühlt sich erst sicher, wenn die Proben im Tresor lagern. Der Lord hat keinen Platz in seinem Tresor, sodaß ich ihr meinen Tresor in Croydon anbiete. Sie willigt ein & wir fliegen mit der Martinsyde nach Croydon & sind zum 5 o´Clock Tea pünktlich zurück.

Dort angekommen gehe ich mit Sanjuro & Tamino spazieren. Wir besprechen das weiter Vorgehen, mache mich frisch & wir fahren los. Während der Fahrt tauschen wir uns rege aus, seine Freundschaft mit Mr. Pickman sowie sein Interesse an diesem fremdartigen Volk scheint ständig zu wachsen.

Wir erreichen ohne Probleme das „edle“ Etablissment & am Empfang werden wir gleich bedient, Sanjuro wünscht sich eine Nacht mit jungen Mann & ich werde wohlwissend zu einem edlen Zimmer geleitet.

Auf dem Bett im Zimmer liegt & räkelt sich Cassilda, eine Dame der Vril. Sie trägt eine gelbes fließendes Kleid sowie eine exotische Maske. Eine Welle der Leidenschaft durchflutet mich, doch ich entscheide mich für den Sessel, während die Magierin mir amüsiert einen Deal vorschlägt:

„Mycroft, ich biete Euch an, den Fluch & das Mal des Unaussprechlichen von Euch zu nehmen. Dafür müßt ihr mir lediglich einen kleinen Gefallen leisten.“

Ihre Stimme gleitet wie warmer Honigwein meinen Rücken herunter.

„Was soll ich für Euch tun?“
„Ihr sollt mir nur etwas bringen.“
„Was? Erzählt mir alles! Bitte keine Tricks!“
„Es ist eine Ordnermappe, die Ihr mir bringen sollt. Ihr müsst auch jetzt entscheiden, später ist das Angebot hinfällig!“ Sie lächelt verführerisch. „Ich weiß, ihr schafft es ohne Probleme, die Aufgabe zu erledigen, dessen bin ich mir sicher.“
„Und anschließend bin ich frei von allen bezüglichen dem Unaussprechlichen?“
„Gewiß! Nun? Wie entscheidet Ihr euch?“
„Ist dabei Magie im Spiel? Oder muß ich Verbrechen begehen, auch moralischer Natur?“
„Nein, es ist keine Magie im Spiel. Und zum Verbrechen, es sollte nur eine Kleinigkeit wie ein Einbruch sein!“
„Wenn eine dieser Bedingungen nicht zutrifft, ist der Deal sofort hinfällig, verstehen wir uns da?“
„Natürlich Mycroft, genauso wird es sein.“

Erneut zwinkert & lächelt sie mir zu, doch ich widerstehe ihren Avancen. Ich überlege lange & versuche mehr in Erfahrung zu bringen, doch mehr sagt sie erst nach meiner Entscheidung.

In der Tat ist ein Ende dieses Fluches etwas, war mir das Risiko wert ist. Ich willige ein & sie überreicht mir einen Zettel, auf dem steht

Oakley Court

Ich drehe & wende ihn, doch mehr Informationen erkenne ich nicht.
„Ich benötige dafür einige Zeit, ich gehe es langsam an.“
„Lasst Euch nicht zuviel Zeit!“
„Wenn es sich so verhält, wie Ihr mir versprecht, wird alles gut!“

Sie lächelt & nickt, wir sind beide froh. In diesem Moment wirkt sie fast menschlich & wir unterhalten uns über Kunst, die Sterne, Byakhees & die Magie. Über ein Thema reden wir heute nicht.

Als das Feuer im Kamin versiegt, verabschiede ich mich. Draussen treffe ich Sanjuro & wir fahren zurück. Stumm aber neugierig folgt er meinen Ausführungen & lächelnd gehen wir im HQ zur Ruhe.