Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

Dreamland Compound

Scharfer Corallensand weht an meine Waden…
Ich schaue kurz zurück..

Nachdem der letzte von uns durch den Felsen geschritten ist, erlischt das Leuchten des Portals…

Ich schaue in eine Sandwüste. Hohe und spitze Cristalle in immenser Zahl wachsen dem Horizont entgegen, den eine stecknadelkopfgroße Sonne in schwarz-violettes Licht taucht…

Unser Atem gefriert vor unseren Gesichtern…

Die Deutschen wundern sich, dass ihre Waffen zu Armbrüsten wurden; unser Dynamit sind nun Sprengbomben…

Ja, wir sind im Traumland!!!

Es riecht nach Schwefel…

Ein Blick durchs Fernrohr offenbart, dass die Burg am nahen Horizont eine optische Täuschung ist.
Nur ein Crystal mit zwei schlanken Fingern…

Der Turm dahinter, dumpf im dunkelgelben Licht diffus wabernd, sticht dennoch heraus: Er hat runde und klare definierte Abmaße…

Wir steuern ihn an. Das Gebäude formt sich früh signifikant aus der Landschaft hinaus:

Noch weit bevor wir den beeindruckenden Bau erreichen, glaube ich eine Fata Morgana zu sehen:

Ein gut gekleideter Mann in einem blauen Suit im modischen Schnitt der 20er sitzt mit einem viel zu kleinem schwarzem Sonnenschirm auf einem Felsen. Als er uns entdeckt, kommt er winkend auf uns zu gerannt…

Dr. Dr. Bernhard Link: „Hallöschen, meine Süßen..!!!“ Er berichtet uns von seiner Arbeit mit Dr. Krebs und seinen Reisen, für die er sich immer wieder Zeit nehmen kann…

Dr. Links Gehirn ist in meinem Tresor und sein Körper hier vor mir. Er flackert – es ist eher ein oszillierendes Pulsieren von Opacity- ein wenig, wie ein unvollständiges Radiosignal ein Rauschen verursacht…Bernie fühlt sich schwach und verabschiedet sich. Und verschwindet einfach vor unseren Augen…

Wir gehen weiter und teilen wir uns in zwei Gruppen auf, um den Gebäudekomplex von links und von rechts zu umrunden..

Fast die Hälfte der Oberfläche des massiven Gebäudes ist mit Epöken übersät…Calcschalenüberreste mariner Besiedelung von Secondary Hardgrounds durch Corallen und artverwandte Calcschalenbildner. Die Augen meines ehemaligen Paläontologie-Professors fangen an zu leuchten und ich erkenne:

Ich stehe auf dem Grund eines vor sehr langer Zeit ausgetrockneten Ozeans…
Schnell muss es gegangen sein, so wie die Cristalle gewachsen sind…

Doch der Compound war schon vorher da…

Ich schaue Ragnar an. Ich glaube auch, dass er weiß, wo er ist. Er riecht das verblichene Salz in der Luft. Der Schwefelgeruch kann ihn nicht täuschen..

Aber er vergisst, dass er nicht in der flüssigen dritten Dimension ist und nicht so als „Unterwasseratmer“ agieren kann, wie er will…und wirft stattdessen ein Seil auf den niedrigsten Turm des Compounds. Er trifft, zieht sich herauf, bis er an den unebenen Epöken scheitert und in wieder zurück den scharfkantigen Sand fällt…

Ich kann Henry gerade noch abhalten, das gleiche zu versuchen. Das Unternehmen wird abgebrochen. aber das Seil bleibt dort als emergency exit hängen…So hat sich Ragnar doch noch in der dritten Dimension manifestiert…

Wir nehmen den in der Mitte zwischen dem Octagon und dem Cylindre entdeckten, verborgenen Eingang auf meinen Wunsch. Ich will, wenn schon, dann beim Kämpfen sterben, nicht beim Klettern…

Betäubende Ruhe empfängt uns. Wir sind drinnen…

Es ist hier genauso kalt wie draußen. Diffuses gelbliches Licht ist hier drinnen – genauso wie draußen, aber ich kann keine Quelle ausmachen. Bei genauerem Umschauen bemerke ich, dass es aus den Wänden geflossen kommt. Die Wände sind glatt, sie sind aus Riffcalc. Ich finde keine Fugen, keine Blöcke: Das gesamte Gebäude ist aus einem Stück!

Wir beginnen, den Bau zu erkunden. Dem Eingang gleich gegenüber ist eine Flügeltür, die wir nicht zu öffnen vermögen. Auch hier gibt es Gänge und Türen, wie in den Devil’s Steps, doch diesmal laufen wir durch runde Gänge und Kurven. Welch angenehme Abwechslung…

Horizontale Farbstreifen flirren vertikal über ein weiteren verschlossenen Durchgang. Henry öffnet ihn, indem er geschwind drei gleiche Farbstreifen berühert. Das Calctor öffnet sich und gibt einen weiteren runden Raum frei. Er hat nur einen Ausgang, der von dem uns bekannten Schutzschild verschlossen wird. Wir schauen nur hindurch und erkennen in dem weiteren, runden Raum eine blaue Sphäre, von oben mit durchsichtigen Röhren durchstochen. Umgeben von drei Leuchten, die (noch) nicht aktiv sind…

 

Wir untersuchen das runde Erdgeschoss weiter. In der Mitte der Räume, in die Wand eingelassen, befinden sich Hebel, mit denen wir Türen öffnen, die uns in identische Raumelemente führen. Hinter der letzten Tür hören wir bekannte Knarzgeräusche, den Sound von Chitinpanzerunterhaltungen…

Vier Mi-Gos arbeiten konzentriert an einem großen Wesen mit Tentaceln…
Leiser, unerkannter Rückzug…Die steinerne Wendeltreppe hinauf…

Ein Ausgang führt uns über eine Brücke zum Kuppeldach des Reaktorgebäudes, das einen glasartigen Aufsatz hat, durch den wir hinunterschauen können: Hier oben kommen die transparenten Röhren zusammen. Unten beginnt eines der drei Leuchten neben der blauen Sphäre zu pulsieren…

Ragnars Seil an dem Wurfanker ist gar nicht so weit unter uns eingeschlagen. Wir lassen es hängen. Wer weiß…

Wir gehen weiter den Turm hoch…

Henry entdeckt in dem Treppengang eine Lade im Stein, die er heraus zieht. Zwei kleine, 4cm lange Steinmesser? Die Schlüssel für die Flügeltür im Erdgeschoss? Also eiligst wieder die Treppen runter…

Wir müssen kurz stoppen. Geräusche, die sich entfernen, eine Tür gleitet auf…und zu…

Die Messer passen in zwei kleine Schlitze über den Türelementen, die daraufhin auseinander gleiten. Ein steiler Treppenaufgang führt uns weit nach oben…

Eine durchsichtige Tür lässt uns in das Obergeschoss. Das Stockwerk darüber dreht sich, aus ihm führen Schläuche aus dem Gestein nach unten.

Eine Falltür führt nach oben. Sie wird durch die Drehung immer wieder verschlossen. Wir messen die Zeit zwischen dem Erscheinen der Öffnungen und stellen fest: Das obere Geschoss rotiert langsam, gaining speed…

Wir gehen über die Brücke vom Cylindre in das Octagon. Wir zählen insgesamt 18 transparente Schläuche, die sowohl heiße als auch kalte, goldene und grüne Flüssigkeiten von dem runden in das eckige Gebäude pumpen…

Wir gehen leise eine Treppe herunter, an deren Ende sich eine Gallery mit einer Art Balkon befindet. Dahinter hören wir Geräusche. Nur ein Deutscher schaut über die Brüstung und muss sich danach sofort übergeben…

Mehrere Mi-Gos sind direkt ca. 8m unter uns. Sie haben hier ein weiteres, aktives Labor. Auch Dr. Krebs ist wieder unter den Surgeons….

Das Brummen wird lauter, der Reaktor scheint angeworfen zu sein…der Durchfluss in den opalen Röhren nimmt zu…

Sie enden in einer kugeligen Sphäre. Darin stellen die Fungis eine dunkle Mischung her…
Etwas abseits, gleich daneben, steht fixiert in einem Kreis aus vier dunkel leuchtenden Kristallen ein großes, fremdes unförmiges Wesen. Es ist ein Dunkles Junge von Shub-Niggurath, wie Ragnar bleicher werdend erkennt…

Henry überlegt es zu retten…“Da kommt der Hundebesitzer durch…“, bemerke ich kopfschüttelnd…

Die Mi-Gos beginnen den Körper des in Stase gehaltenen Wesens zu ritzen und fangen seine Körpersäfte auf, bis das “Junge” entleert verstirbt…

Sie schütten den Inhalt in die große Kugel. Die Mischung wird durchsichtig…

Dr. Krebs wirft ein Gehirn in die Sphäre – sicherlich jenes, welches er in seinem Erdenlaboratorium in den Devil’s Steps entnahm, als wir ihn “besuchen” kamen – sowie einen Cristall…

Plötzlich halten alle Fungis inne. Auch ich höre ein Krächzen von außerhlb des Compounds. Es kommt mir bekannt vor…

Alle Fungis verlassen eiligst den Raum, nur Dr. Krebs verbleibt. Er öffnet einen Geheimgang, der in die Tiefe führt und verschwindet darin…

Warum kam mir das Krächzen so bekannt vor? Ich bemühe mich zu erinnern….

!MYCROFT!…Als er den Byakhee rief und dieser antwortete…

Wir seilen uns die 8m von der Brüstung in das Labor hinab. Wir wollen den gleichen Weg nehmen wie Dr. Krebs. Wo sollten wir auch sonst hin? Wieder zurück in die kalte und öde Kristallwüste? Mare stürzt die letzten 5 Meter hinab und zieht sich eine schmerzhafte Bänderdehnung zu…

Wir untersuchen nur kurz die inzwischen voll gefüllte, transparente Sphäre mit dem Gehirn darin. Sie ist verschlossen und scheint unantastbar. Wir können sie nicht zerstören!

Mare entdeckt die geöffnete und leere BrainBox, mit der Dr. Krebs das in den Devil’s Steps extrahierte Gehirn hierher brachte und fertigt eine Zeichnung des Innenlebens des Devices an.

Schmatzende Geräusche unterbrechen uns. Eine Art Wurm -wiedermal- lässt sich von der Decke herab. Zeit für uns, auch durch den Gang nach unten zu verschwinden…

Er führt uns in feuchte Catacomben hinab, in denen wir unsere Fackeln entzünden müssen…

An den Wänden sehen wir Höhlenzeichnungen, Abbildungen von Experimenten, die wir gerade bobachtet hatten, deren Zeuge wir eben werden mussten…

Doch die letzte Zeichnung bleibt rätselhaft: Über einem sehr! kleinem Abbild des Compounds schwebt ein riesiges Wesen, das vom Reaktorgebäude mit einem Strahl verbunden ist, wohl gefüttert wird. Wie ein mobiler Schleimpilz, eine Amöbe sieht es aus: Eine graue Masse, aus der Pusteln und andersgestaltige Auswüchse hervor ragen…

GADAMON – er lauert im Traumlande!
Durchfährt es uns unbekannterweise…

Es geht weiter abwärts, der Boden wird elastisch: Unsere Fußspuren verblassen kuze Zeit später im Bodenrelief…

Der Gang verzweigt sich und wir können in mehrere Höhlen sehen:

Wir schauen uns erstmal um…Ein Durchgang wie ein Maul aus Holz erwartet uns in der einen:

Gleich neben dem hölzernen Portal öffnet sich eine Höhle mit leuchtenden, gelb-grünen Pilzen:

 

Doch Ragnar zieht es zum Mauleingang…

Er bleibt unentschlossen stehen, holt sein magisches Familienerbstück heraus, reibt es…grübelt…reibt wieder…zückt sein Älteres Zeichen und marschiert entschlossen durch das Maulportal, das sich knarzend öffnet. Als er durchgeschritten ist, bleibt es offen und auch wir eilen schleunigst hindurch…

Ragnars Älteres Zeichen zerspringt deutlich hörbar. Er hält nun 5 Fragmentaries in der Hand, für die ich mich interessiere…

Wir treten aus einem dicken Baumstamm heraus und stehen in einem dichten Wald. Ich schaue mich verwundert um: Mir kommt dieser Ort vertraut vor…

Ich bin im White-Magic-Wald, in dem ich genau diese Zutat für Esmes magischen Trank suchte! Ein Lächeln kehrt auf mein übermüdetes Gesicht zurück. Ich bin in der Lage, uns problemlos aus dem Wald zu unserer Traumlandtruhe zu führen…

Hier statte ich mich erstmal mit 5 Silbermünzen aus, um in Ulthar Herberge bei dem uns bekannten Wirt zu suchen. Zum Abend hin erreichen wir sie endlich. Wir sind physisch im Traumlande und dürfen dies nicht vergessen!!!

Wir sind dem Wirt in guter Erinnerung und er gibt uns zwei Übernachtungskammern unter dem Dach seines Hauses , in denen wir 9 Verbliebene nächtigen können. Zum Abendessen gibt es heute einen kräftigen Eintopf mit Kloßbeilage…

Die Bedienung lächelt mich freundlich an, doch meine alte Hüfte braucht Ruhe heute Nacht…

Ich schlafe tief und fest und gut und lange. Und ein stärkendes insektencaffeartiges Heißgetränk belebt mich am Morgen. Die Deutschen sind auffällig still. Sie wissen nicht, wo sie sind, geschweige, was sie von den Geschehnissen der letzten Tage halten sollen…

Ragnar murmelt das ganze Frühstück hindurch vor sich hin. Er wurde von Herrn Eckhart in der vergangenen Nacht gechannelt, sich mit ihm an einem bestimmten Ort zu treffen: “DLARETH”. Er will den Namen des Ortes auf keinen Fall vergessen…

Ich nehme die Deutschen mit in die Stadt. Es ist Markttag, die beste Gelegenheit, ihnen die ersten Worte und Phrasen in “Bukatau” beizubringen…

Doch die Herren stehen irgendwie neben sich, immer wieder klappt ihnen der Unterkiefer herunter. „Die reiten hier auf Schnecken…“

Ich muss aufpassen, dass sie nicht verloren gehen.
Die Katzen haben sich wegen des Trubels wieder auf die Hausdächer zurück gezogen…

 

26. Mitul  Ulthar

Es sind noch 7 Tage zum nächsten Halbmond, die nächste Übergangsmöglichkeit durch Joes Haus zurück nach Exeter. Heute ist der 15. Dezember auf unserem Kalender, wenn wir richtig gerechnet haben…

Ragnar will unverzüglich nach Dlareth reisen und nimmt die Deutschen mit, um dort Eckhardt zu treffen. Bevor er sich verabschiedet, erhalte ich noch die 5 Fragmente des Älteren Zeichens von ihm.

Henry, Carla & Me gehen in das Librarium von Ulthar. Ein Bibliothekar hält eine Führung. Wir schließen uns einfach an…

Es ist ein großes, rundes Gebäude mit 52 radialen Gängen, die vom Zentrum ausgehen. Und magisch ist es auch: Es hat Ausgänge in 9 verschiedene Städte…

In Ulthar befindet sich auch ein `Tempel der Älteren´, in dem vielen Göttern gehuldigt wird. Auch Nodens wird hier verehrt. Sein linkes Ohr wird beräuchert, damit er nicht mitbekommen kann, dass seine Anhänger Sünder sind…

Wir fragen einen Mönch nach Nitri, dem Bibliothekar, mit dem wir bei unserem letzten Besuch hier gesprochen hatten. Wir werden zu ihm geführt. Er ist jedoch beschäftigt: Beidhändig kopiert er Texte. Er schickt uns zum Assistenten Noda im Zentrum der Bibliothek. Dort angekommen, versperrt uns eine Tür den Weg, als wir alle eine Stimme im Kopf hören:

„Es hat keine Farbe, aber man kann es sehen. Es wiegt nichts, aber jeder Gegenstand wird leichter.“ Schon wieder ein Rätsel! Wir zerbrechen uns länger den Kopf, bis wir die richtige Antwort geben können: Ein Loch! Die Tür verschwindet…

Noda beantwortet nun unsere Fragen:

Glaaki wurde von den Mi-Gos auf der Ebene von Terra Cultiana in einer Maschine gefangen genommen. Der Assistent schwärmt von ihnen und preist sie als brilliante Wissenschaftler. Als wir bemerken, dass sie sich unser als Rohstoffquelle für ihre Experimente bedienen, antwortet er, dass dies nur eine Frage des Standpunktes sei…

Der Fluss Skai entspringt aus dem Berg Dlareth…
Gadamon ist ein Gott, der in dem Buch „Die Saat Azatoth“ beschrieben wird. Ich habe dies Buch gelesen. Es lag im Sarg des Bettelmönches in der Crypta von Exeter. Aus ihm habe die Portalkugelmagie gelernt. Mir scheint dennoch so einiges entgangen zu sein…

„Es steht geschrieben“, bemerkt Noda immer wieder zwischendurch, und auf meine Nachfrage zeigt er mir mehrere magische Schriftrollen, auf denen von unsichtbarer Hand mitgeschrieben wird. Auf einer Rolle erscheint just in time das Protokoll unseres Besuches…

„Carnavon tritt vor und liest die Schriftrolle…“ lese ich…

Er berichtet weiter: Die Mi-Gos versuchen Gadamon zu beschwören, bzw. herzustellen. Dieses Experiment haben wir in dem Compound in der Corallensandwüste beobachtet.

Ghoul sind ägyptische Totengräber, die Portale unterhalten, um den Mi-Gos Zugänge in unsere Welt offen zu halten…

Unsere Privataudienz ist beendet. Wir brauchen dringend etwas Entspannung und suchen das örtliche Badehaus auf. Bald darauf sitzen wir in buntem Schaum. Es wird nicht zwischen Geschlechtern oder Rassen unterschieden. Auch Reptiloide laufen hier herum…

 

27. Mitul  Ulthar

Erholtes Erwachen. Heute besuchen wir den Tempel der Älteren…

Auf dem Weg dorthin spreche ich mit einer schwarzen Katze auf einem Hausdach: In Ulthar ist alles ruhig. Aber wir sollten den Mi-Gos aus dem Weg gehen oder wir sind verloren…Sie schnappt sich einen Vogel vom Schornstein…

Auf dem Tempelgelände sind viel unterschiedlichgestaltige Pilger unterwegs. Mit etwas Abstand schauen wir der Pilgrimage zu, deren Prozession in den Tempel führt. Wir schließen uns mal wieder einfach an..

Im Tempel wird das Licht immer heller, bis es uns blendet. Zwei Brüder treten aus dem Gleißen hervor:

Sie sprechen mir unbekannte Worte. Einer hebt dann plötzlich ab und entfährt schwebend in die Höhe, während der andere in den Boden zerfließt..:..

Kurz darauf durchschießt uns so etwas wie ein heller Blitz! Und dann ist alles plötzlich vorbei. Das Licht ist verschwunden. Wir schauen uns desorientiert an und müssen uns ersteinmal hinsetzen. Drei Stunden sind wie nichts vergangen. Wir fühlen uns wohl und entspannt…

Die Brüder tauchen wieder auf und wir fragen nach Nodens. Er weist uns eine steile Treppe hinauf…

Wir passieren eine Gallerie mit übergroßen Köpfen, die die Abbilder der Älteren darstellen. Carla entdeckt Nodens darunter…

Die Treppe führt uns in das Innere eines hohlen Kopfes. Vor dem linken Ohr wabert dichter Rauch aus den Glutköpfen der Räucherwaren. Durch das rechte Ohr können wir mit Nodens sprechen…

Ich danke ihm für die gewährte Hilfe und erbitte seinen weiteren Segen im Kampf gegen Yog-Sothoth. Nodens antwortet mir: Alles was ich brauche steht im „Buch Yog-Sothoth“…

Wir alle erstrahlen friedlich und verlassen den Tempel wieder.,.

Ich muss sofort ins Librarium!

…Noda weiß, von welchem Buch ich spreche und sucht mir die Catalognummer heraus:

S86yO Δ 0 : Ι

Henry findet die angegebene Stelle und zieht ein Buch mit einem Schlüssel auf dem Rücken aus dem Regal. Wir lassen uns in einem der Rundknoten mit Sitzen nieder, in dem sich die radialen mit den konzentrischen Gängen kreuzen…

Mit großer Spannung öffne ich den Buchdeckel. Ich spüre, dieses Buch ist von den Wesen der Yig geschrieben, von den Wesen, die alles aufschreiben. Zum erstenmal sehe ich ihre pnakotische Schrift. Sie kommt mir unbewusst vertraut vor…

Ich beginne zu lesen und entziffere grob: Yog-Sothoth ist der Erschaffer der Globen. Wenn ich mich weiter vertiefe, würde ich eine Einführung in die Globenmagie erhalten. Ich möchte umblättern, doch ich zögere. Mit Schweiß auf der Stirn schließe ich das Buch…

Carla nimmt es mir aus der Hand und stellt es wieder in Regal zurück: „Na, my Lord, wieder am Sabbern..?“

Nur zu gerne würde ich das Buch hier auf der Stelle lesen. Doch ich weiß, dass es just now zu gefährlich für mich ist. Ich könnte geistigen Schaden erleiden, von dem ich mich nicht mehr wirklich erholen könnte. Ich muss mich damit begnügen zu wissen, wo ich das Buch finden kann, wenn ich wieder mehr Stabilität gewonnen habe…

 

27. Mutil  5 Days to Crescent

Auf dem Marktplatz herrscht Ruhe. Ich sitze auf der Baumbank am Brunnen und genieße den Tag. Ich kraule ein paar Katzen. Ich solle den Mond nur bei Vollmond besuchen, raten sie mir…
Das nächste Mal sollte ich ein paar Katzenleckerli bereithalten!

Am Nachmittag besuchen wir erneut das Librarium von Ulthar. Vielleicht finden wir Aufzeichnungen über das Severn Valley und speziell Temphill. Wir werden doch tatsächlich fündig: In einem Buch, in Bukatau geschrieben, erfahren wir zwar nichts Neues über das Valley – der Ort, an dem sich Welten überschneiden – aber Henry kann einen Grundriss der Kirche von Temphill, eine Zeichung des Turmes und eine Karte des Ortes kopieren…

 

28. Mutil – 31. Mutil

Wir machen Urlaub…

Ich unternehme ausgedehnte Spaziergänge mit Carla und betreibe anregende Conversation mit Henry…

Ich esse gut und schlafe viel und spüre wie ich wieder erstärke…

 

32. Mutil  1 Day to Crescent

Ragnar kehrt mit den Deutschen zurück. Sie werden erstmal in das Badehaus geschickt…

Im Wirtshaus berichtet er von nachtaktiven Tentakelratten, einem Riesenkarnickel und dem Mädchen Alice, dem er auf seinem Weg nach Dlareth begegnet ist. In der Felsenstadt hat er Eckhardt getroffen, der ihm etwas über das Träumen beigebracht hat…

 

33. Mutil  Crescent Day

Heute Abend werden wir Ulthar verlassen, sobald der Halbmond aufgegangen ist. Doch vorher besorgen wir Neunaugen auf dem Markt. Einen Teil verfüttern wir an die Katzen – man kann sich ja unter Umständen wirklich so blöd anstellen beim Werfen von Fischstücken auf Häuserdächer – den Rest bekommt der Wirt als Dank. Er bereitet daraus ein köstliches Stew zum Abendessen…

Nach Sonnenuntergang verabschieden wir uns herzlich und gehen durch das Portal in Jos Haus…

Mit einer schönen, mittelalterlichen Armbrust stehe ich in der Holloway Street 42 in Exeter…