Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

Entenjagd

Ich erwache noch vor der blauen Stunde, schweissgebadet –

ich habe soeben von/mit Magnus geträumt. Der Leuchtturm,

seine Macht solle mir helfen können: „Führe dich dieses

Licht durch Dunkelheit“ aber wie soll ich das nur lernen?

Ich beschliesse aufzustehen. Draussen waschen, ankleiden,

noch ne Kleinigkeit frühstücken. Die kurze Doppelläufige ist

schnell zusammengebaut, noch den Patronengurt, aus Magnus

Waffenschrank nehme ich mir acht Patronen 12er Vogelschrot.

Los gehts Richtung Meer – Richtung Trondhjem.

Der Himmel ist von schnellziehenden Wolken durchzogen,

keine Enten am Himmel. Nach zwanzig Minuten gebe voerst

auf Enten zu erlegen und ziehe in die Stadt ein, auf zur Nidelva.

Die Hauptstraße entlang fällt mir ein Volvo, der vor der Thule

Depedance mit laufendem Motor wartet, auf.

Ich drücke mich an einer Hauswand in den Schatten der

Straßenbeleuchtung und warte – dann kann ich zwei Männer

beobachten, welche das Haus der Thule Gesellschaft verlassen

und in das wartende Fahrzeug steigen und Richtung Hafen

davonfahren. Genau der richtige Zeitpunkt mir diese Depedance

einmal näher anzusehen. Ich wechsle die Straßenseite gehe am

Vordereingang vorbei und biege dahinter in die Seitenstraße ein.

Hinter dem Gebäude schliesst sich ein Lattenholzzaun an, der

den Hinterhof absperrt. Beim Versuch ihn zu überwinden, gibt er

auf mannesbreite nach und ich stürze krachend in den Hof da

 hinter. Ich rappel mich unversehrt zwischen den vier geborste-

nen Latten auf, bemerke wie im Nachbarhaus die Lichter zum

Hof angehen und Jemand brüllt Unflätiges herunter. Ich beginne

einen Shanti zu singen, suche mich nach Blessuren ab, richte

meine Kleidung und trete ich zurück auf die Seitenstraße, ich bin

nicht mehr allein, der erboste Nachbar steht mir gegenüber, ich

zücke mein hip flask aus dem Gürtel, nehme einen Schluck und

biete auch meinem krakelendem Gegenüber einen an. Der glaubt

meinem Auftritt und wüscht mich zurück auf See, welchem ich

singend folge leiste. Auf der Hauptstraße stelle ich das Singen

ein, schaue mich nun verstolen um, kann keine weiteren Beo-

bachter entdecken. Noch einen Schluck und ich begebe mich

zum Pier 9, die Nidelva liegt vor mir, ich gehe an Bord und

beginne eine gründliche Inventur. 

Der Antrieb, bestehend aus zwei 220 PS Jastram Dieselmotoren,

umgerüstet von der Trondhjem Mekaniske Verksted, ist den

Wartungsschildchen nach, bisher jährlich im Juni gewartet

worden. Auf dem Heimweg erlege ich dann doch noch zwei

späte Enten und finde sie auch im Gestrüpp.