Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

Der Heilige Gral

Die Herkunft des Wortes Gral ist nicht restlos geklärt. Am wahrscheinlichsten ist die Herleitung aus okzitanisch grazal, altfranzösisch graal ‚Gefäß‘, ‚Schüssel‘, das vermutlich etymologisch auf griechisch krater ‚Mischgefäß‘ über lateinisch cratalis / gradalis zurückgeht. Im Altspanischen ist grial ebenso wie im Altportugiesischen gral ein gängiger Begriff für eine Reibschale (mortarium).

Alle Überlieferungen beschreiben den Gral als ein wundertätiges Gefäß in Form einer Schale, eines Kelchs oder eines Steines (lapis).

Zusammen mit einer blutenden Lanze wird er in einer unzugänglichen Burg von Gralskönig und Gralsrittern bewacht. Er soll Glückseligkeit, ewige Jugend und Speisen in unendlicher Fülle bieten.

Dieses wunderkräftige und heilige Gefäß, das ewige Lebenskraft spendet, ist umgeben von einer Gemeinschaft, die unter einem Mangel leidet. Dieser drückt sich in verschiedenen Bildern aus: dem Siechtum des Königs, der Unfruchtbarkeit des Reiches (Motiv der terre gaste, des ‚Öden Lands‘), der Sterilität der Gralsgemeinschaft. Daher wartet die Gralsgemeinschaft auf einen Helden, der den Gralskönig erlösen und ablösen kann.

In diesem Zusammenhang taucht der Name des Joseph von Arimathäa immer wieder auf. In seinem Besitz soll der Kelch sich einst befunden haben.

Der Gral wird auch als Synonym für die Bundeslade betrachtet, in der die zwei von Moses geschriebenen Tafeln mit den 10 Geboten aufbewahrt wurden.

Legende I

Die Eroberung des Montégur

Die tragische Geschichte des Untergangs der Katharer auf Montségur deutet einen Zusammenhang mit dem heiligen Gral an, der Gerüchten zufolge auf Montségur von den Katharern verborgen gehalten worden sei.

1244 wurde vom Montsegur in einer Nacht- und Nebelaktion kurz vor der Übergabe der Burg im Dunkel an steilen Felswänden etwas heruntergelassen, das auf keinen Fall in die Fänge der Inquisition gelangen durfte. Worum es sich bei diesem Schatz handelte, ist bis heute nicht erwiesen, da sich die Katharer sofort in die unzugängliche Ariege-/Pyrenäenregion auf machten. Gerade diese Gegend sollte dann noch fast einhundert Jahre lang mit ihren verzweigten Nebentälern Rückzugsraum für verfolgte Katharer sein.

Das Wirken der Katharer hatte seinen Höhepunkt im 12./13. Jahrhundert und der Templerorden bestand von 1118 bis 1314. Eine zeitliche und räumliche Nähe ist also gegeben. Da sowohl Templer als auch Katharer in ganz Europa und insbesondere an den okzitanischen Höfen präsent waren, sind Begegnungen zwischen Mitgliedern beider Organisationen sicher eher Regel als Ausnahme gewesen und auch verwandschaftliche Beziehungen zwischen den katharischen Adelsfamilien und einzelnen Templern lassen sich nachweisen. 

Die wichtigste Gemeinsamkeit zwischen beiden ist jedoch ein ähnliches Schicksal: Der Orden sowie die katharische Kirche wurden jeweils durch eine unheilige Allianz zwischen Papst und König (von Frankreich) vernichtet.

 

Templer

Katharer

OrganisationChristlicher Orden, Ritter und KlerikerUntergrundkirche
Stellung zum PapstDem Papst direkt unterstelltDer Papst ist der Antichrist
Gewaltakzeptiertstrikt abgelehnt gegenüber Mensch und Tier
AufgabeSchutz von Pilgern im hlg. LandDie Menschen zurück zum Licht führen
Hierarchiefeudalistischfast ohne Organisationsstrukturen
VorschriftenOrdensregel (Demut,Armut, Gehorsam, Dienst)strenge Askese, Gewaltlosigkeit
HerkunftNordfranzösische Adelige, Bernhard von Clairvaux, urkundlich belegtnicht belegt, wahrscheinlich Bogomilen, Paulikaner
AufnahmeGelübdeInitiation
Besitzdurch Schenkungen und Geldverleih unermesslich reichAblehnung von weltlichem Besitz

Legende II

Eine weitere Theorie besagt, dass die gesamte Grals-Sage damals von der katholischen Kirche bewusst als Propagandamittel erfunden und eingesetzt worden sei, um sie gegen die Katharer zu nutzen. Denn mit der Gralssage wird die Gottessohnschaft Christi betont, die die Katharer immer abgelehnt hatten.Die spätere Vernichtung des Templerordens ist ein weiteres Indiz für ein Komplott der Mächtigen. 

Legende III 

Diese besagt das der Gral in England verborgen liegt. Nahe Glastonbury Tor (kelt Twr für Hügel). Auf dem Hügel befindet sich der St Michaels Turm; am Fusse die sogenannte Blutquelle und der Brunnen, in dem der Gral angeblich versteckt wurde. Noch heute wandern viele Gläubige auf Ihrer Suche an diesen Ort.

Es existiert eine enge Verbindung zwischen dem Mythos des Heiligen Grals und der Geschichte des Zauberers Merlin, die Lebensgeschichte Lancelot oder Erzählungen von der Insel Avalon. Auch das Speisewunder des Grals wird auf Vorstellungen von einem magischen Trink- oder Füllhorn in der keltischen Mythologie zurückgeführt.

Legende IV

König Artur und seine Ritter sehen in einer Vision (in Winchester Hall) den Gral und diskutieren darüber wie mit dem Kelch verfahren werden sollte. 

Legende V

Drei Ritter finden auf dem letzten Kreuzzug (um 1270) den Gral und verbergen ihn daraufhin an einem geheimen Ort. Nur einer von ihnen kehrte nach Europa zurück und gab vor seinem Tode das Wissen um die Existenz der Reliquie an einen Mönch (bestattet in Exeter) weiter.

Legende VI

In einer anderen Interpretation ist der Gral eine Schale, die durch göttliche Fügung in der Ära von König David in einer Höhle unter dem Kreuzigungshügel Golgota versteckt wurde. Sie soll Blutstropfen, die vom Kreuz Jesu hinuntergefallen sind, aufgefangen haben. Eine solche, einst als Gral ausgegebene antike Achatschale wird in der Schatzkammer derHofburg in Wien aufbewahrt.

Legende VII

Hochgeschätzte Jäger des Lapis Exilis!

Vier Prüfungen habt Ihr bereits bestanden.

  • Glastonbury
  • Winchester
  • Montesegúr
  • San Juan de la Peña

Der fünfte führt Euch nun nach Deutschland, wie Ihr in der Vision des Klosters Don Juan de la Pena gesehen habt. 

Burg Wildenberg

Die Burg Wildenberg wird als die wahrscheinliche Burg angenommen, die in Wolfram von Eschenbachs Artusroman Parzival als Montsalvaesch genannt wird und je nach sprachlicher Herkunft als Heilsberg oder wilder Berg gedeutet wird (vgl. Abschnitt 230, Vers 13). Im 5. Buch („Die Gralsburg“) wird Wildenberg auch ausdrücklich erwähnt: „Wer sah so große Feuer je/Hier bei uns in Wildenberg?“ Es wird daher angenommen, dass Wolfram von Eschenbach einen Teil des Romans hier geschrieben hat.[4] Für diese Fragen kommen aber auch weitere mögliche Burgen in Betracht, möglicherweise schöpfte Wolfram von Eschenbach seine Beschreibung des heiligen Berges auch nur aus der zeitgenössischen Paradiesliteratur.

Es liegt an Euch die Legende von Anfang bis Ende zu gehen und Henry ist in dieser Queste seinem Ziel näher gekommen:

„Die Suche nach dem Gral ist nicht Archäologie. Es ist ein Wettkampf gegen das Böse! Bei diesem Rennen gibt es keine Silbermedaille für den Zweitplazierten.“

 Prof. Dr. Henry Walton Jones sen.

„Geleiten wir im bergenden Schrein den Gral zum heiligen Amte, wen berget ihr im düst’ren Schreyn und führet ihr trauernd daher?“

Wolfram von Eschenbach, Parzifal, 3. Aufzug