Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

Edgar-Lee's Homecoming Celebration

5 March 1919 Wednesday 8pm

Chadwick Manor liegt keine 100m von der Exe entfernt.

Wir werden durch die Empfangshalle zum dahinter liegenden Ballsaal, mit Terrasse zum Fluss, geführt..

Der Raum ist moderat gefüllt, ich sehe keine Personen, die ich kenne. Duke Wellington & Club Combo spielt auf, dieses neumodische Gequietsche, was in die Beine geht…

An der Wand Dekorationen aus Luftballons und anderem Firlefanz, alles in Schwarz/Weiß. In meinem Smoking könnte ich mich in darin verstecken. Es sieht aus, als wären wir auf einem Kindergeburtstag eines Farbenerblindeten…

Die Stimmung ist gedrückt, lange Zeit passiert nichts. Obwohl die Combo sich Mühe gibt, wird nicht getanzt. Die fleißig verteilten Hors-d’oeuvre sind ambitioniert, aber stillos. Genauso wie ich es erwartet habe. Was würde ich jetzt für eines von Hesters Gurkensandwiches geben..!

Regina Chadwick betritt stilvoll dezent den Ballsaal und freut sich im Small Talk sichtlich über meine Anwesenheit. Edgar-Lee fühlt sich noch nicht und wird uns später am Abend noch vorgestellt werden, so das Versprechen der Tante…

Mycroft treffe ich auf der Terrasse und er gibt mir some background information: Seine reconaissance skills haben ans Licht gebracht, dass Edgar-Lee an einer Farbintensitätsphobie leidet, was die farblose Decoration erklärt. Dass Duke Wellingtons Combo immer nur die sechs gleichen Lieder spielt, ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen – diese neumodische Musik hört sich doch immer gleich an – aber es sollen die Lieblingslieder des Jungen sein. Wir sondieren für alle Fälle the manor’s backyard und besprechen taktische Fluchtwege zur Exe und zum parking lot…

10pm Ein Tusch der Band, der so gar nicht zu dem folgenden Auftritt passt, kündigt die Person of Interest an: Edgar-Lee Chadwick wird in einem Rollstuhl herein geschoben…

Ein Sack Kartoffeln hätte eine bessere Figur gemacht als dieses schwächliche, sichtlich ausgezehrte Jüngelchen mit dem leeren, uninteressierten Blick.

Er tut mir leid, so wie er hier präsentiert wird…schwach, leidend, definitiv nicht genesen von dem, woran er auch immer erkrankt ist…

Ich versuche ein Gespräch mit ihm zu beginnen. Er ist wach, nicht sediert, aber jede Frage, die über den üblichen Small Talk hinausgeht, wird mit schweigender geistiger Abwesenheit quittiert.

Am Rande des Ballsaals nimmt mich Regina Chadwick zur Seite und bestellt mich und meine Begleiter zu 11pm in die Bibliothek des Hauses, um mit mir etwas zu besprechen. Ich bemerke zum ersten Mal, dass die Combo im Ballsaal sich wiederholt…

11pm Ein Hausdiener führt mich und meine Begleiter in die Bibliothek von Chadwick Manor, ein gediegener Raum, gemütlich im klassischen Stil. Ich bin überrrascht bis entzückt und fühle mich sofort wohl…

Der Hausdiener nimmt noch unsere drinks order auf und läßt uns dann allein…

Wie auf collectiven Befehl wird Reginas Bibliothek von uns allen gründlich untersucht, sobald der Hausdiener die schwere Tür hinter sich geschlossen hatte. Hinter einer mächtigen Zimmerpflanze entdecke ich eine mir bisher unbekannte Ausgabe des Kamasutra, die mich in an instant zu fesseln vermag. Mycroft stört mich dabei und zeigt mir ein ein japanisches Kinderbuch mit einer Widmung darin: „To my Ronny Mouse, Eddie“

Regina Chadwick is entering the library with her maid serving the drinks to us. Sie kommt sehr schnell, aber stockend auf den Kern unserer Begegnung: Her nice has disappeared! Sie hat nur einen Brief hinterlassen, den Mrs. Chadwick uns vorlesen möchte…

Er soll voll so schrecklich geschriebenen Inhaltes sein, dass sie anfängt zu zittern und minutenlang abwesend ihre Taschen durchsucht. Wir wagen es nicht, sie zu stören oder anzusprechen…

Nach einer Ewigkeit verstörten Suchens findet sie den Brief und bestellt den Hausdiener, um ihn vorzulesen. Ihre eigene Stimme reicht nicht aus, der letzten Nachricht Victorias Ausdruck zu verleihen:

 

 

Veronica – Ronny – is Eddy‘ s Cousin, she was living in Glasgow und ist jetzt seit 2 Wochen verschwunden. Regina Chadwik bittet uns, sie wiederzufinden. Ihr sei zu Ohren gekommen, dass wir die Richtigen sind für these kind of problems… Wie kommt sie nur darauf??

Ich höre ihr und ihrer Geschichte zu, doch die Details ziehen wie ein Schwarm aufgescheuchter Tauben an mir vorbei…

Es ist bereits fortgeschrittene Mitternacht, als wir interessiert und inspiriert aufbrechen, um in Mary-Anns Apotheke noch einen TGV als Absacker des Abends zu uns zu nehmen…